Besuch des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg

Zusammen mit meinem Parteikollegen aus dem baden-württembergischen Landtag, Jonas Weber, besuchte ich das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ).

Den einführenden Part übernahm der Leiter Dr. Norbert Haber und gab uns beiden einen Überblick über Aufgaben und Ziele des LTZ.

Umwelt- und Verbraucherschutz hätten dabei einen großen Stellenwert, erläuterte er. Nahrungs- und Futtermittelsicherheit, Pflanzenproduktion, Untersuchungen und Analysen seien hier konkret genannt.

Zudem sei der Schutz der natürlichen Ressourcen sowie die Effizienz bei deren Nutzung ein wichtiges Betätigungsfeld, was dann auch den Bereich Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit beträfe, fasste Dr. Haber die wichtigsten Punkte zusammen.

Das alles werde aber nicht nur im LTZ bearbeitet. Permanente grenzüberschreitende Zusammenarbeit und kontinuierlicher Austausch beim Wissensmanagement und Infotransfer mit verschiedenen Einrichtungen und diversen Institutionen gehören zum Alltag.

Gerade dies war sehr interessant für uns in Hinblick auf die PFC-Problematik in der Region.

Dr. Jörn Breuer, Leiter der Abteilung „Pflanzenbau und produktionsbezogener Umweltschutz“, beantwortete ausführlich unsere Fragen zu diesem Thema.

In Hügelsheim und Steinbach betreibe man Versuchsfelder, um die PFC-Verbindungen im Boden und in verschiedenen Aufwüchsen zu untersuchen.

Die Ergebnisse seien Grundlage für die Beurteilung möglicher Lösungsansätze.

Bei der Phytosanierung, also dem Entzug der schädlichen Verbindungen aus dem Boden über die Pflanzen, habe man jedoch feststellen müssen, dass nur ein kleiner Teil der in den Böden vorhandenen PFC-Verbindungen in messbarem Umfang von Pflanzen aufgenommen wird und der Entzug zu gering sei, um dies als Lösung in Betracht zu ziehen.

Bei der Immobilisierung der PFC-Verbindungen mittels Zugabe von Stoffen, wie beispielsweise Aktivkohle, stelle sich die Frage nach der langfristigen Effektivität. Die PFC-Verbindungen werden zwar teilweise immobilisiert, verbleiben aber letztlich im Boden und könnten möglicherweise langfristig wieder mobil werden.

Das Vorernte-Monitoring sei weiterhin sehr wichtig zur Gewährleistung des Verbraucherschutzes. Zudem werde nun zusätzlich ein Screening pflanzlicher Aufwüchse auf Verdachtsflächen erfolgen. Mit diesem Aufwuchs-Screening werden die Aktivitäten der Bodenschutzbehörde zum möglichst raschen Auffinden aller PFC-kontaminierten Flächen unterstützt.

Diskutiert wurde auch, ob es sinnvoll sei, Bodenaushub, wie beispielsweise beim Kiesabbau, zentral zu lagern und zu binden.

Mit Blick auf die Herausforderungen für die Landwirtschaft ist der Partner LTZ eine wichtige Unterstützung. Wir wollen eine zukunftsfähige Landwirtschaft und brauchen daher mehr denn je einen starken Partner. Die Agrarwende kann nur gelingen, wenn wir Landwirtinnen und Landwirte bei ihrer Arbeit unterstützen.

Zur Bewältigung der PFC-Krise braucht es Ideen aus allen Fachrichtungen. Wir sind daher dem LTZ für seinen Einsatz dankbar.