Mein Treffen mit Lärmschutz-Initiativen

Der Schutz der Anwohner vor unnötigem Lärm durch Motorräder wird im Schwarzwald seit Jahren diskutiert. Gemeinsam mit Jonas Weber traf ich mich zu einem Ortstermin an der Lärm- und Geschwindigkeitsmessstelle beim Friedhof Michelbach mit Vertretern zweier Bürgerinitiativen aus Gaggenau. Beim anschließenden Gespräch tauschten wir uns mit den Betroffenen über aktuelle Initiativen und ein mögliches weiteres Vorgehen aus.

Konstantin Rost beklagte für die IG Lärm, dass die Entschließung zum Thema Motorradlärm, die der Bundesrat im Mai 2020 verabschiedet hat, vom CDU-geführten Verkehrsministerium der alten Bundes­regierung nicht umgesetzt worden ist. Darin werden unter anderem strengere Grenzwerte für die Lärm­emission, mehr Kontrollen, höhere Bußgelder, Fahrverbote oder eine Halterhaftung gefordert. „Wenn dieser Forderungs­katalog umgesetzt würde, wären die Initiativen gegen Motorradlärm bundesweit zufrieden“, sagte er.

Ich werde mich darum bemühen, dass bundesweite Lärmschutz-Initiativen zu einem Gespräch mit den Fachpolitikerinnen und -politikern der SPD in den Bundestag eingeladen werden. Es ist gut, wenn das Thema nicht in Vergessen­heit gerät. Auch wenn die meisten Motorradfahrer vernünftig unterwegs sind, muss es nicht sein, dass einige wenige die Gesundheit anderer gefährden.

Als erster Schritt kann die Einrichtung einer Modellregion im Nordschwarzwald geprüft werden. Tempo-30-Zonen in Ortschaften und ein Fahrverbot für zu laute Motorräder ließen sich nach dem Vorbild des soge­nannten Tiroler Modells auch in Deutschland durchsetzen, war sich Folker Hahn vom Arbeitskreis Umwelt und Natur aus Gaggenau sicher.

Kurzfristig sei auch eine Ausweisung von Teststrecken mit verschiedenen Möglichkeiten zur Lärmreduzierung sinnvoll. Es kommt auf die Abwägung der Inter­essen an. Wir brauchen eine Mischung verschiede­ner Maß­nahmen: technische Weiter­entwicklungen zur Lärmreduktion, mehr Kontrollen, rücksichtsvolles Verhalten der Fahrer und technische Maßnahmen zur Lärmreduktion. Unbelehrbare auf Motorrädern müssen aber, wie rücksichtlose Poser in Autos, auch mal gezielt aus dem Verkehr gezogen werden.