Robert Hormann meldet sich aus den USA

Robert Hormann ist auf meine Nominierung hin zur Zeit für ein Jahr in den USA. Mit den Parlamentarischen Patenschaftsprogramm verbringt er ein Schuljahr in Michigan. Robert ist ein toller junger Mann, dem ich gerne dieses Abenteuer ermöglicht habe. Deshalb freue ich mich sehr über seine E-Mails, die mich auf dem Laufenden halten, was seine Zeit jenseits des großen Teichs anbelangt.

Hier ein Auszug aus Roberts Zeit während der Osterferien:

 

Über Ostern war Spring Break (Frühlingsferien) und wir waren in Florida, um der Kälte des Nordens Michigans zu entfliehen. Es war eine einmalige Chance viel vom Land zu sehen, da wir auf dem Weg nach Florida einige Staaten durchquert haben.
Jeder Staat ist anders, es gibt unterschiedliche Traditionen und Lebensweisen, und auch die Landschaften verändern sich, je weiter man in den Süden kommt. Man konnte richtig wahrnehmen, wie es von Staat zu Staat wärmer wurde.
In Florida durfte ich viele Sachen zum ersten Mal tun. Zum Beispiel waren wir in der örtlichen Bucht fischen und an einem Nachmittag sogar tiefseefischen. Ich habe tatsächlich den ein oder anderen Fisch gefangen und war ganz überrascht.
Gegen Ende der Ferien haben wir die Everglades besucht. Dort nahmen wir an einer Fahrt durch die Sümpfe teil. Mit dem Propellerbot konnten wir uns schnell voranbewegen und haben viel gesehen – Pythons, Alligatoren und Krokodile, ich durfte sogar einen Alligatoren halten – ein aufregendes Gefühl.

In Lewiston, meinem derzeitigen Wohnort, ist Mitte April der See noch zugefroren und es liegen noch viele Zentimeter Schnee. Erst vor ein paar Tagen hatten wir noch einen starken Schneesturm, aber in drei bis vier Wochen wird es milder werden und auch hier wird der Frühling Einzug halten. Ich freue mich schon sehr darauf dann Nachmittage mit meinen Freunden am See verbringen und die warmen Tage genießen zu können.

Ende Februar war ich mit meiner Gastfamilie in Chicago. Chicago, Illinois, ist ungefähr sechs Stunden von meinem Wohnort entfernt, somit war dies für mich der erste Besuch in einer amerikanischen Metropole und ich war sehr beeindruckt wie viel größer Chicago z.B. als Detroit ist.

Ich habe wirklich sehr, sehr viel sehen dürfen; z.B. in Florida und in Chicago das Shedd Aquarium, in dem es Delfine, Haie und exotische Tiere zu sehen gibt, das Field Museum, das älteste Museum Chicagos (dort gab es eine interessante ägyptische Ausstellung).
Imposant war der Willis-Tower, mit 442 Meter das höchste Gebäude in Chicago und der zweithöchsteWolkenkratzer in den USA. Es gibt ein „Skydeck“ mit Glaskuppeln, so dass man auf Glasplatten stehen kann und über 400 Meter nach unten gucken kann. Am Anfang war es etwas abschreckend, aber nach ein paar Minuten gewöhnt man sich daran und ich freue mich sehr, dass ich so etwas alles erleben darf.

In der Woche von Februar auf März habe ich am Camp Wolverine als Betreuer teilgenommen. Das Camp wird von meiner Schule für die sechste Klasse organisiert, und dauerte eine Woche. Es war eine schöne Erfahrung, da ich gerne Zeit mit Kindern verbringe, wir viel draußen unterwegs waren und ich ihnen viel von Deutschland erzählen konnte. Die Kinder konnten spielerisch lernen die Natur zu erleben, und ich finde das fehlt vielen Kindern heutzutage. Mit der Möglichkeit am Camp Wolverine teilzunehmen, konnte ich auch mein Ziel, über 100 freiwillige Stunden zu sammeln, abschließen. Das Department of State verteilt Urkunden an Stipendiaten, die 100 Stunden oder mehr gesammelt haben und darauf freue ich mich natürlich.

Nach wie vor mache ich die Erfahrung und sie betätigt sich gerade in den ländlichen Bereichen immer wieder, dass die Menschen sehr republikanisch eingestellt sind. Sie sind sehr interessiert an Informationen über Deutschland und es freut mich natürlich immer sehr, ihnen von Deutschland berichten zu können. Aber Diskussionen über Politik, Gesellschaft und/oder Religion gestalten sich doch oft sehr schwierig…
Trotzdem sind auch das sehr interessante Erfahrungen, die ich auch nicht missen möchte.