Podiumsdiskussion über Arbeitsplätze in der Automobilindustrie

Die Transformation der Wirtschaft ist die Aufgabe der Zeit. Aus sozialdemokratischer Sicht geht es mir darum, gute Arbeitsplätze zu erhalten. Wir als SPD-Bundestagsfraktion wollen den Wohlstand im Land sichern und zugleich ein hohes Maß an sozialer Sicherheit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewährleisten. Deshalb hat es mich gefreut, dass unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Verena Hubertz den Weg zu uns nach Gaggenau gefunden hat, um sich auf Einladung der SPD-Bundestagsfraktion mit mir über dieses Thema auszutauschen. Gemeinsam mit Michael Brecht, dem Betriebsratsvorsitzenden der Daimler Truck AG, Claudia Peter, der Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Gaggenau, und Stefan Bühler, dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden bei Schaeffler Automotive in Bühl, haben wir vor rund 50 Zuhörern im Unimog-Museum diskutiert.

Gute Arbeitsbedingungen in einer klimaneutralen Zukunft

Verena hat deutlich gemacht, dass wir vor einer Weggabelung stehen: „Vorne zu bleiben ist schwieriger als nach vorne zu kommen. Deswegen müssen wir uns auf den Weg machen. Und das bedeutet für mich mehr als nur Elektromobilität, es bedeutet auch mehr als Klimaneutralität. Als sozialdemokratische Politiker müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen, dass Zukunftstechnologien auch profitabel sind. Das geschieht in der Europäischen Union und dort müssen wir einfach schneller werden. Wir setzen uns in der europäischen Wirtschaftspolitik für eine starke Autoindustrie ein, die auch in einer klimaneutralen Zukunft gute Arbeitsplätze bietet.“

Chancen des Transformationsprozesses

Die Gewerkschaftsvertreterin und die Betriebsräte betonten ebenfalls die Zukunftschancen, die der komplexe Transformationsprozess mit sich bringt. Sehr vieles sei bereits gemacht worden und vieles geschehe gleichzeitig, betonte Claudia Peter. Michael Brecht und Stefan Bühler verwiesen auf eine enge Zusammenarbeit mit den Geschäftsführungen ihrer Betriebe. Gewarnt wurde aber auch vor den Risiken. Bis 2030 könnten sehr viele Arbeitsplätze in diesem Bereich wegfallen, weitere ins Ausland verlagert werden. Dem müsse man in den Betrieben vorbauen. Angemahnt wurde daher eine stärkere Vernetzung in der Region, damit Transformation als regionales und branchenübergreifendes Projekt verstanden werden kann. Die Automobilindustrie sei der Kern der baden-württembergischen Wirtschaft und dies solle auch künftig so bleiben.

Zum Bild: Auf Einladung der SPD-Bundestagsfraktion diskutierten in Gaggenau mit mir über den Erhalt der Arbeitsplätze in der Automobilindustrie (von links) Michael Brecht, Verena Hubertz, Claudia Peter und Stefan Bühler.